Domaine des Lambrays, Morey Saint Denis

Ein Kleinod, in Mauern gefasst: Die Grand-Cru-Lage Clos des Lambrays

Von ARMIN DIEL        

Nach wechselvollen Jahren mit verschiedenen Eigentümern gelangte die Domaine des Lambrays im Jahr 1996 in den Besitz des Koblenzer Werbeunternehmers Günter Freund. Der investierte Unsummen in die Rekonstruktion von Weinbergen, Park und Gebäuden und verwandelte das zehneinhalb Hektar große Gut in ein wahres Schmuckstück. Nach Freunds Tod kam das Weingut im Jahr 2014 in den Fundus der noblen Weingüter von LVMH.

Das Wappen der Domaine

Die Existenz des Weinbergs Clos des Lambrays ist bis zurück zum Jahr 1365 dokumentiert, als er zum weitreichenden Besitz des Klosters von Cîteaux gehörte. Nach der französischen Revolution wurde der gut acht Hektar umfassende Weinberg auf insgesamt vierundsiebzig Winzer verteilt, deren jeweiliger Anteil sich rechnerisch also auf etwas mehr als tausend Quadratmeter belief. Diese Phase dauerte bis zum Jahr 1836, als die in Nuits-Saint-Georges ansässige Weinhändlerfamilie Joly sämtliche Anrainer im Clos des Lambrays herauskaufte und damit zur Alleineigentümerin wurde. Dreißig Jahre später erwarb Albert Rodier aus Dijon das Gut, welches 1938 in den Besitz der Pariser Bankiersfamilie Cosson gelangte. Diese erzeugte in den 1940er Jahren namentlich in den Jahrgängen 1945, 1947 und 1949 bemerkenswerte Weine, investierte in der Folgezeit aber kaum noch in Weinberge und Gutsgebäude, die sich am Ende in beklagenswertem Zustand präsentierten.

Kurz vor der Lese des Jahrgangs 1979 kam das Gut in den Besitz der Gebrüder Fabienne und Louis Saier sowie Roland Pelletier de Chambure. Letzterer war ein reicher Rennstallbesitzer und Pferdezüchter in der Normandie. Nach dessen Tod im Jahr 1988 übernahmen die Saiers seinen Anteil und besaßen damit die Domaine des Lambrays allein.

Die Saiers waren Algerier mit elsässischem Ursprung, die in Nordafrika seinerzeit ein großes Weingut besaßen sowie im südlichen Burgund dreißig Hektar Weinberge in Mercurey.

Exakt ein Jahr nach Übernahme der Domaine des Lambrays stellten die Saiers den zweiunddreißigjährigen Oenologen Thierry Broin als Gutsverwalter ein, der zuvor für das Institut Nationale des Appellations d´Origine (INAO) gearbeitet hatte und dort für die Lagenprüfung an der Côte d´Or und im Jura zuständig war. Dies sollte sich als glänzende Wahl erweisen, denn aufgrund seiner vormaligen Tätigkeit wußte Broin ganz genau, welche Wege man beschreiten muss, um den bislang als Premier Cru eingestuften Weinberg des Clos des Lambrays in die höchste Kategorie zu hieven. Den entsprechenden Antrag brachte Broin umgehend zu Papier und wies unter anderem darauf hin, dass der frühere Besitzer Albert Rodier seinen Wein in den 1920er Jahren unwidersprochen als Grand Cru Classé etikettierte.

In Morey Saint-Denis existierten bis dato vier Grands Crus, von denen der siebeneinhalb Hektar große Clos de Tart im Jahr 1938 als erster in den Adelsstand erhoben worden war. Im Jahr 1969 folgten drei weitere Lagen, der siebzehn Hektar große Clos de la Roche, der sechseinhalb Hektar umfassende Clos Saint Denis sowie der insgesamt fünfzehn Hektar grosse Bonnes Mares, wovon allerdings nur zehn Prozent der Rebfläche zur Gemarkung von Morey Saint Denis zählen. Das Gros dieser Lage erstreckt sich auf die Nachbargemeinde Chambolle-Musigny. Es ist die einzige Grand-Cru-Lage der Côte de Nuits, deren Weinberge sich auf zwei Ortschaften verteilen.

Der Ex-Verwalter Thierry Broin

An der Côte de Beaune sind solche Verhältnisse keine Ausnahme: Während jeweils exakt die Hälfte der Rebfläche des Montrachet und auch des Bâtard-Montrachet zu Puligny- und Chassagne-Montrachet gehören, verteilen sich die Parzellen des 232 Hektar großen Grand Cru Corton sogar auf die Gemarkungen der drei Gemeinden Aloxe-Corton, Ladoix-Serrigny und Pernand-Vergelesses.

Dem seinerzeitigen Antrag der Gebrüder Saier wurde übrigens prompt stattgegeben. Die Unterzeichnung des Dekrets der neuen Klassifikation war die letzte Amtshandlung des damaligen Präsidenten Raymond Barre, bevor Francois Mitterand in den Elysée Palast einzog.

Zunächst entwickelten sich die Wein-Geschäfte der Saiers in den 1980er Jahren prächtig und das Weingut in Morey Saint Denis blühte förmlich auf. Das sollte sich jedoch ab dem Jahr 1992 ändern, als die Saiers sich an der Firma Felix Potin beteiligten, die im Großraum von Paris vierhundert Supermärkte besaß. Als die Geschäfte dort stockten, mussten sie die Domaine des Lambrays 1994 als Sicherheit verpfänden. Ihr Weingut in Algerien hatten sie schon vorher verkauft und die Weinberge in Mercurey an das Weinhandelshaus Misserey abgegeben. Als Felix Potin 2005 liquidiert wurde, waren die Saiers auch ihr burgundisches Schmuckstück los, das unter Zwangsverwaltung gestellt wurde. „Es war ganz furchtbar,“ erinnert sich Thierry Broin, „die Liquidation erfolgte exakt zwei Wochen vor der Traubenlese des Jahrgangs 1995. Gottlob ließ mich der kluge Insolvenzverwalter aber in Ruhe arbeiten!“

Bereits im nächsten Jahr nahte die Rettung für die Domaine des Lambrays in der Person des Werbeunternehmers Günter Freund. Auf dem Weg zu seinem Ferienhaus in Saint-Tropez machte der Koblenzer Weinliebhaber regelmäßig Station in Burgund, wo er bereits im Jahr 1975 zum Chevalier de Tastevin geschlagen worden war. Von einem befreundeten Architekten erfuhr Freund, dass die Domaine des Lambrays zum Verkauf stand und verliebte sich sogleich in das historische Weingut. In der Kanzlei von Maitre Souchon in Longjumeau bei Paris unterzeichneten Günter Freund und seine Frau Ruth am 30. Dezember 1996 den Kaufvertrag. Zum Preis von dreiundvierzig Millionen Francs, was heute in etwa sieben Millionen Euro entspricht, wurden sie neue Eigentümer der Domaine des Lambrays.

Gutsverwalter Broin erhielt alle Vollmachten, das Weingut gründlich auf Vordermann zu bringen und durfte für die Restauration der Weinberge und des Gutsgebäudes mit seinem wunderschönen Park mit altem Baumbestand fünf weitere Millionen Euro ausgeben.

Dazu zählte auch die Installation eines modernen Kelterhauses, in dem Broin die roten Trauben mit den Stielen in Edelstahltanks vergären lässt, die sich nach einer Mazeration von fünf Tagen vollzieht und etwa eine Woche dauert. Um die Extraktion der Farbe zu intensivieren, wird der Maischehut mehrmals am Tag untergestoßen und der Tresterkuchen mit jungem Wein überschwallt. Nach einer weiteren Maischestandzeit von zehn Tagen in geschlossenen Tanks erfolgt der Abzug des Jungweines in 228 Liter fassende Pièces, die zur Hälfte pro Jahr erneuert werden. Die kleinen Eichenholzfässer stammen aus dem Massif Central und werden exklusiv bei der Tonnellerie Francois Frère in Saint-Romain gekauft. Die im Tank verbliebene Maische wird in einer pneumatischen Presse schonend gekeltert und dem frei abgelaufenen Jungwein meist wieder hinzugefügt. Nach dem Vollzug der malolaktischen Gärung wird der Wein abgestochen und verbleibt dann mehrere Monate auf der Feinhefe, bevor er anderthalb Jahre nach der Ernte ohne Filtration und Schönung auf Flaschen abgefüllt wird.

Der große Keller von Lambrays

Es zählt zu den Besonderheiten der Domaine des Lambrays, dass die von einer Mauer umgebene Grand-Cru-Lage Clos des Lambrays stattliche fünfundachtzig Prozent der insgesamt zehn Hektar umfassenden Rotweinfläche umfasst. Wie die meisten Grands Crus der Côte de Nuits ist auch der Clos nach süd-südost ausgerichtet und erstreckt sich auf einer Höhe zwischen 250 und 350 Meter über nn. Im niederen Teil ist der Kalkstein stärker mit Lehm durchsetzt als in den höher gelegenen Parzellen. Nur dreitausendvierhundert Quadratmeter befinden sich auf Premier-Cru-Terrain und ein gutes Hektar wird als Morey Saint Denis Village verkauft. Während die Flaschenanzahl beim Grand Cru je nach Jahrgang zwischen zwanzig- und dreißigtausend variiert, gibt es vom Ortswein im Normalfall selten mehr als viertausend Flaschen und vom Premier Cru gar nur ein Drittel davon. Diese Zahlen können sich allerdings erhöhen, falls Thierry Broin nach ausgiebigen Verkostungen beschließen sollte, Teile des Grand Crus abzustufen und sie den beiden anderen Cuvées zuzugeben. So geschehen beim Jahrgang 2005, als zwanzig Fässer zum Premier Cru abgestuft, der am Ende fast so gut wie der Grand Cru schmeckte, allerdings nur die Hälfte kostete.

Das Durchschnittsalter der Reben, die ältesten stammen aus dem Jahr 1902, beträgt heute fünfzig Jahre und bilden eine hervorragende Grundlage für großartige Rotweine, die geschmacklich häufig an Brombeeren und Schwarzkirschen erinnern und ein beträchtliches Reifepotenzial aufweisen.

Die Chardonnay-Trauben aus den Premiers-Crus-Lagen Les Folatières und Clos du Cailleret, beide in Puligny-Montrachet, werden gleich am Erntetag nach Morey Saint Denis transportiert und dort umgehend gepresst. Die Vergärung erfolgt in Pièces, die ebenfalls jährlich zur Hälfte erneuert werden. Nach Vollzug des Biologischen Säureabbaus wird der Jungwein einmal abgestochen, lagert dann auf der Feinhefe und wird kurz vor der Ernte des folgenden Jahrgangs abgefüllt. Während die Trauben aus der Lage Les Folatières stets einen fülligeren Wein ergeben, zeichnet sich der in dem nur wenige hundert Meter davon entfernt gewachsenen Clos du Cailleret durch eine etwas lebhaftere Säurestruktur aus. Beide Weine erfahren ihren geschmacklichen Höhepunkt etwa drei bis sechs Jahre nach der Abfüllung.

Orgineller Leuchter

Seit der Übernahme durch die Freunds, die meist nur vier Mal im Jahr vorbeischauten und lediglich zur Erntezeit länger blieben, hat sich die Qualität der Rotweine auf einem hervorragenden Niveau eingependelt, wofür in allererster Linie Thierry Broin verantwortlich zeichnet. Die Jahrgänge 2002, 2005, 2006, 2009 und 2010 zählt der Gutsverwalter heute zu seinen Favoriten.

Knapp die Hälfte der Jahresproduktion verbleibt in Frankreich, der Rest geht in insgesamt siebenunddreißig Länder. In Europa sei man bestens vertreten, betont Broin, aber auch in Kanada, den Vereingten Staaten, Singapur, Hongkong und Japan.

Als Günter Freund im November 2010 im Alter von achtundachtzig Jahren starb, durfte man zunächst davon ausgehen, dass in Morey Saint Denis alles beim Alten bleiben werde. Als dann Ruth Freunds langjähriger Hausmeister Alain van den Brouck 2011 in Rente ging und sich auch der Ruhestand des treuen Thierry Broin abzeichnete, müssen erste Zweifel aufgekommen sein, zumal sich Jörg Kalfage, Ruth Freunds Sohn aus erster Ehe, nicht besonders für das Weingut interessieren soll. So keimten erste Gerüchte, dass Clos des Lambrays zum Verkauf stünde. Im Mai 2013 ging in Morey Saint Denis ein Letter of Intent von Louis-Vuiton-Moet-Hennessy (LVMH) ein, womit offizielles Interesse am Kauf der Domaine signalisiert wurde. Im Januar 2014 traf sich Ruth Freund, eskortiert von ihrem Sohn und Thierry Broin, in einem Düsseldorfer Hotel zu einem ersten Gespräch mit Christophe Navarre, dem Chef der Weinsparte von LVMH, und dessen Justitiar Bernard Kühn. „Es war damals noch nicht von Details die Rede,“ erinnert sich der Gutsverwalter, „stattdessen verabredete man eine Gutsbesichtigung, die vier Wochen später stattfand.“ Dann ging alles sehr schnell: Bereits am 14. April 2014 wurde der Verkauf der Domaine des Lambrays protokolliert.

Thierry Broin will den kolportierten Kaufpreis von hundert Millionen Euro zwar nicht ausdrücklich bestätigen, er dementiert ihn aber auch nicht. Demnächst müsse LVMH das ja ohnehin alles in seinen Bilanzen veröffentlichen. Gewiss seien hundert Millionen Euro viel Geld und gemessen am Kaufpreis und den folgenden Investitionen eine satte Verzinsung. Andererseits sei der Preis nicht zu hoch, wenn man ihn mit anderen Transaktionen in der Bourgogne vergleicht. Thierry Broin spielt damit offenbar auf den Verkauf von einem Ouvrée (416 Quadratmeter) in der Grand-Cru-Lage Montrachet an, wofür im Jahr 2013 eine Million Euro gezahlt worden sei. Das entsprach einem Hektarpreis von vierundzwanzig Millionen Euro und würde sich auf gut zweihundert Millionen Euro summieren, würde man die Fläche des Clos des Lambrays als gleichwertig ansetzen, wovon bislang aber keinesfalls die Rede sein kann.

Die Schatzkammer von Lambrays

Mit knapp neun Hektar Rebfläche ist dieser Weinberg ein Quasi-Monopol der Domaine Clos des Lambrays. Genau genommen fehlen vierzehn Rebzeilen mit jeweils achtunzwanzig Stöcken, die sich auf dreihundertzweiundneunzig Rebstöcke oder ein Ouvrée summieren. Die gehören dem Nachbarn Jean Taupenot von der Domaine Taupenot-Merme, der aber keinen Wein mit der Lagenbezeichnung Clos des Lambrays vermarktet, sondern den Ertrag von nicht einmal einem Pièce anderen Weinen zugibt. Broin nimmt an, dass der Nachbar sich eines Tages den Verkauf dieser Parzelle „vergolden“ lasse, vielleicht sogar mit jener Million, die für den Montrachet gezahlt wurde. Das wäre immer noch besser als die Vorstellung, dass ein reicher Russe oder Chinese das Doppelte dafür bezahlen würde und den Namen verschandeln könnte. Ungeklärt bliebe dann immer noch das Schicksal von zwei kleinen Gemüsegärten in Morey Saint Denis, auf denen angeblich noch Pflanzrechte als Grand Cru ruhen.

Thierry Broin ist zum zweiten Mal verheiratet, seine drei Töchter stammen alle aus erster Ehe. Neben Radfahren zählen historische Motorräder zu seinen großen Hobbies. Im Jahr 1969 kaufte er eine 1954er BMW mit Seitenwagen, die immer noch im Einsatz ist. Und im Jahr 2013 gönnte Broin sich mit der Royal Enfield ein klassisches englisches Motorrad, das heute in Indien hergestellt wird.

In seinem privaten, rund dreitausend Flaschen umfassenden Weinkeller befinden sich in erster Linie natürlich rote und weiße Burgunder, aber auch viel Champagner, insbesondere Blanc de Blancs  von Ruinart, Jacquesson und Jacques Peters.

Seine wichtigste Aufgabe sei es nun bis Ende 2016 eine/n perfekte/n Nachfolger/in zu finden, um der Domaine des Lambrays eine noch bessere Zukunft zu bescheren. Das klingt wie pure Untertreibung, denn es dürfte keine allzu mutige Prognose sein, dass die Preise für Lambrays-Weine unter der Ägide von LVHM in den nächsten Jahren kometenhaft ansteigen werden. Dabei wolle Thierry Broin als Berater gern noch zwei Jahre helfen, dann sei aber endgültig Schluss, denn 2018 werde er schließlich siebzig Jahre alt.

Armin Diel und Thierry Broin

Armin Diel verkostete siebzehn Jahrgänge des Grand Cru Clos des Lambrays aus den Jahrgängen 1997 bis 2013 sowie die übrigen Weine des Gutes aus dem Jahrgang 2013

2013 Puligny-Montrachet 1er Cru Les Folatières: Die Lese erfolgte am 1. Oktober. Es wurden 1.200 Flaschen abgefüllt. Blasses Gelb mit zartem Grünschimmer; duftet nach Rosa Pampelmuse und Limone; fein strukturierter Körper, herbe Würze, pikante Säure im Nachhall. Bester Trinkzeitpunkt bis 2020, 90 Punkte

2013 Puligny-Montrachet 1er Cru Les Caillerets: Die Lese erfolgte am 1. Oktober. Es wurden 1.500 Flaschen abgefüllt. Blasses Gelb mit zartem Grünschimmer; duftet nach frisch gebackenem Brioche und vollreifer Aprikose; große Komplexität und Fülle, süßlicher Nachhall. Bester Trinkzeitpunkt bis 2020, 91 Punkte

2013 Morey Saint Denis: Die Lese erfolgte am 7. Oktober. Es wurden 3.500 Flaschen abgefüllt. Mitteltiefes Rubinrot ohne jeglichen Orangereflex; im Duft Cassis pur, gepaart mit einem Hauch von Tabak; süßliche Fruchtnote, gute Tanninstruktur, sehr ansprechender Nachhall. Bester Trinkzeitpunkt bis 2023, 91 Punkte

2013 Morey Saint Denis 1er Cru Les Loups: Die Lese erfolgte am 6. Oktober. Es wurden 1.200 Flaschen abgefüllt. Mitteltiefes Rubinrot ohne jeglichen Orangereflex; feine Preiselbeernote im Duft, ein Hauch von Cassis und Schwarzkirsche; saftiger Körper, dichte Frucht, schöner Nachhall. Bester Trinkzeitpunkt bis 2025, 92 Punkte

2013 Clos des Lambrays Grand Cru: Die Lese erfolgte vom 1. bis 9. Oktober. Es wurden 28.000 Flaschen abgefüllt. Gut gedecktes Rubinrot ohne jeglichen Orangereflex; wunderbarer Duft von Schwarzer Johannisbeere und Heidelbeere, ein Hauch von Estragon; dichter Körper, pfeffrige Note, edler Nachhall. Bester Trinkzeitpunkt bis 2028, 93 Punkte

2012 Clos des Lambrays Grand Cru: Die Lese erfolgte vom 19. bis 23. September. Es wurden 15.000 Flaschen abgefüllt. Mitteltiefes Rubinrot ohne Orangereflexe; sehr typischer Duft von Brombeere und Schwarzkirsche, etwas Salbei und Heu; geradezu seidige Fülle, ausgewogene Tannine, feiner Nachhall. Bester Trinkzeitpunkt bis 2028, 92 Punkte

2011 Clos des Lambrays Grand Cru: Die Lese erfolgte vom 31. August bis 6. September. Es wurden 31.800 Flaschen abgefüllt. Mitteltiefes Rubinrot ohne Orangereflexe; duftet nach Sauerkirsche und Preiselbeeren, etwas Veilchen und Rote Bete; mittlerer Körper, herzhafte Tannine, feinherber Abklang. Bester Trinkzeitpunkt bis 2025, 91 Punkte

2010 Clos des Lambrays Grand Cru: Die Lese erfolgte vom 20. bis 26. September. Es wurden 27.000 Flaschen abgefüllt. Durchgängig tiefdunkles Rubinrot; kompaktes Bukett, reife Preiselbeere, Schwarzkirsche und etwas Süßholz; opulente Frucht, satter Körper, die Tannine runden sich allmählich. Bester Trinkzeitpunkt von 2020 bis 2030, 93 Punkte

2009 Clos des Lambrays Grand Cru: Die Lese erfolgte vom 8. bis 14. September. Es wurden 35.000 Flaschen abgefüllt. Durchgängig tiefdunkles Rubinrot; prachtvolles Bukett mit Anklängen von Pflaume, Erdbeere und getrockneter Feige, etwas schwarzer Trüffel; kräftiger Körper, seidige Fülle, markante Tannine im Abklang. Bester Trinkzeitpunkt von 2020 bis 2030, 94 Punkte

2008 Clos des Lambrays Grand Cru: Die Lese erfolgte vom 24. bis 30. September. Es wurden 29.000 Flaschen abgefüllt. Gut gedecktes Rubinrot ohne jeglichen Orangereflex; erneut der typische Duft von Brombeere und Schwarzkirsche, ein Hauch von Sandelholz, seidige Fülle, belebende Tannine im Abklang. Bester Trinkzeitpunkt bis 2025, 92 Punkte

2007 Clos des Lambrays Grand Cru: Die Lese erfolgte vom 25. bis 30. August. Es wurden 28. 050 Flaschen abgefüllt. Mitteltiefes Rubinrot mit deutlichem Orangerand, duftet nach Brombeere und Schwarzkirsche; seidig anmutende Frucht, ausgewogener, eleganter Körper, immer noch markante Tannine im Abklang. Bester Trinkzeitpunkt bis 2022, 91 Punkte

2006 Clos des Lambrays Grand Cru: Die Lese erfolgte vom 20. bis 26. September. Es wurden 25.500 Flaschen abgefüllt. Mitteltiefes Rubinrot mit zarten Orangereflexen am Rand; belebender Kirschduft; mittelgewichtiger, sehr klassischer Pinot Noir, anklingende Fruchtsüße, ein Hauch von Karamell. Bester Trinkzeitpunkt bis 2022, 92 Punkte

2005 Clos des Lambrays Grand Cru: Die Lese erfolgte vom 19. bis 24. September. Es wurden 35.000 Flaschen abgefüllt. Kräftiges Rubinrot mit zarten Orangereflexen am Rand; reichhaltiger Duft von Brombeere und Vanille, saftig und elegant zugleich, hat alle Anlagen eines großen Weines mit enormem Entwicklungspotenzial. Bester Trinkzeitpunkt von 2020 bis 2030, 96 Punkte

2004 Clos des Lambrays Grand Cru: Die Lese erfolgte vom 22. bis 29. September. Es wurden 20.174 Flaschen abgefüllt. Mitteltiefes Rubinrot mit zarten Orangereflexen am Rand; duftet nach Pfeffer und Geranien, fast ein Foxton wie bei manchen Hybriden, Anflug von Paprika, herzhafte Tannine. Nähert sich dem Höhepunkt, 87 Punkte

2003 Clos des Lambrays Grand Cru: Die Lese erfolgte vom 24. August bis 2. September. Es wurden 24.000 Flaschen abgefüllt. Gut gedecktes Rubinrot mit zarten Orangereflexen am Rand; viel Rauch und Dörrobst, sehr saftiger, geradezu opulenter Körper, portweinartige Süße. Bester Trinkzeitpunkt bis 2025, 95 Punkte

2002 Clos des Lambrays Grand Cru: Die Lese erfolgte vom 17. bis 26. September. Es wurden 35.000 Flaschen abgefüllt. Gut gedecktes Rubinrot mit zarten Orangereflexen am Rand; im Duft wieder die typischen Noten von Waldboden und Wildkräutern, sehr eleganter Körper, viel rote Früchte, ein Hauch von belebender Minze. Bester Trinkzeitpunkt bis 2020, 93 P

2001 Clos des Lambrays Grand Cru: Die Lese erfolgte vom 20. bis 28. September. Es wurden 36.000 Flaschen abgefüllt. Gut gedecktes Rubinrot mit zarten Orangereflexen am Rand; duftet nach Veilchen und Sauerkirsche, herzhafte Tanninstruktur, recht kühle Note, feinherber Nachhall. Bester Trinkzeitpunkt bis 2018, 91 Punkte

2000 Clos des Lambrays Grand Cru: Die Lese erfolgte vom 20. bis 27. September. Es wurden 32.500 Flaschen abgefüllt. Gut gedecktes Rubinrot mit zarten Orangereflexen am Rand; deutlicher Anflug von Waldboden und Wildkräuter, samtiger Körper, weiche Tannine, gut entwickelt, sehr ansprechend für den Jahrgang. Bester Trinkzeitpunkt bis 2020, 91 Punkte

1999 Clos des Lambrays Grand Cru: Die Lese erfolgte vom 18. bis 24. September. Es wurden 41.500 Flaschen abgefüllt. Gut gedecktes Rubinrot; rauchiger Brombeerduft, herzhafte Grundstruktur, vollmundiger Körper, beste Harmonie, elegante Struktur, mit viel Freude zu genießen. Bester Trinkzeitpunkt bis 2020, 93 Punkte

1998 Clos des Lambrays Grand Cru: Die Lese erfolgte vom 19. bis 26. September. Es wurden 27.000 Flaschen abgefüllt. Gut gedecktes Rubinrot mit zarten Orangereflexen am Rand; duftet nach Schokolade, Veilchen und Sauerkirsche; mittelgewichtiger Körper, herzhafte Tanninstruktur, guter Fond, etwas altmodischer Stil. Nähert sich dem Höhepunkt, 90 Punkte

1997 Clos des Lambrays Grand Cru      : Die Lese erfolgte vom 18. bis 24. September. Es wurden Flaschen 25.000 abgefüllt. Mitteltiefes Rubinrot mit zarten Orangereflexen am Rand; duftet nach Teeblättern, Waldboden und auch etwas Jod; zarte Frucht, mittlere Spannkraft, samtige Tannine, passabler Nachhall. Sollte alsbald getrunken werden. 88 Punkte

Erstabdruck in FINE Das Weinmagazin 3/2015

Fotos BERNDT HOCHMANN