Champagne Egly-Ouriet, Ambonnay

Der auf den ersten Blick etwas schüchtern wirkende Francis Egly zählt zu den Ausnahme-Winzern der Champagne. Mit großer Beharrlichkeit erzeugt der Rebenflüsterer aus Ambonnay Jahr für Jahr prächtige Champagner, die ihresgleichen suchen. Zur Überraschung vieler Zeitgenossen plant der vielseitig talentierte Winzer derzeit in seinem Heimatort den Bau eines kleines Hotels mit zwölf Zimmern und einem Restaurant. Man darf gespannt sein!

Noch vor dreißig Jahren war kaum vorstellbar, dass es Champagne-Winzern dereinst gelingen könnte, sich neben den übermächtigen Handelshäusern in einer Art und Weise in Szene zu setzen, wie dies inzwischen Anselme Selosse (FINE 2/2012) und Francis Egly gelungen ist. Meist ist die Weinbergsfläche und die daraus resultierende Produktion zu klein, um sich damit gegen die Werbebudgets der großen Marken zu profilieren, zumal viele Konsumenten dem Irrtum unterliegen, die bekanntesten Marken stellten auch immer die besten Champagner her. Bei Selosse und Égly, um deren Weine sich heute die weltbesten Sommeliers fast prügeln, ist das anders: Ihre Champagner genießen mittlerweile Kultstatus und dürfen auf wohlsortierten Weinkarten kaum mehr fehlen. Während Anselme Selosse sich nicht nur mit seinen unverwechselbaren Chardonnays von der Côte des Blancs, sondern auch als charismatischer Selbstdarsteller einen Namen gemacht hat, ist der in den Ausläufern der Montagne de Reims beheimatete Francis Egly eher ein introvertierter, bodenständiger Zeitgenosse, der vor allem mit seinen supereleganten Pinot Noirs beeindruckt. Bei meinem ersten Besuch vor zehn Jahren verkosteten wir im Keller zwischen Gitterboxen einige Champagner, und es war gar nicht so einfach, ihm Einzelheiten hinsichtlich seiner Vinfikation zu entlocken. „Man muss sich in seinem Beruf einige Geheimnisse bewahren!“, lautete damals seine fast entschuldigende Antwort. 

Den Kollegen Selosse bewundert er, weil der reden könne wie ein Buch. Und auch, weil er sich traut, mit einem Schild an der Bürotür darauf hinzuweisen, dass es keinen Champagner zu kaufen gibt. „So weit wird es auch bei uns irgendwann mal kommen“, fürchtet Egly, weil von Jahr zu Jahr immer weniger Champagner für den freien Verkauf übrig bleibt, um den sich in erster Linie seine mitunter etwas burschikose Mutter kümmert. Ist sie gut gelaunt, dürfen anklopfende Kunden ein paar Kartons kaufen, ist sie besonders gut gelaunt, bekommen sie sogar einen Schluck zu trinken. Dann allerdings nur von der Basisqualität des Gutes.

Mehr als zwei Drittel aller Champagner werden immer noch durch die so genannten Maisons de Champagne vermarktet. Berühmte Häuser wie Bollinger, Roederer und Taittinger besitzen ausgedehnte Weinbergsflächen, mit denen sie einen großen Teil ihres Bedarfs selbst decken können. Andere, nicht minder angesehene Häuser wie Krug und Pol Roger, kaufen den weitaus überwiegenden Teil der Trauben von Winzern ein, mit denen langfristige Kontrakte bestehen. Neunzig Prozent der Weinberge in der Champagne werden von fünfzehntausend Kleinbauern bewirtschaftet, aber nur ein Drittel davon verkauft überhaupt auch eigenen Champagner.

Den Status des jeweiligen Herstellers erkennt man an kleingedruckten Kürzeln auf dem Flaschenetikett: NM bedeutet Negociant-Manipulant und weist auf ein Handelshaus hin, das Trauben, Most oder Grundweine kauft und die weitere Verarbeitung selbst vornimmt. Alle großen Champagnerhäuser gehören dazu. Die Abkürzung ND offenbart, dass der Negociant-Distributeur als Vertriebsgesellschaft fertigen Champagner ankauft und mit eigenen Etiketten versieht. Ähnlich ist es bei MA, der Marque d’Acheteur. So werden Handelsmarken bezeichnet, die nicht vom Hersteller, sondern vom Markeninhaber, meist dessen Kunde, vertrieben werden. Eine Genossenschaft, die selbst vermarktet, wird mit CM gekennzeichnet, was Coopérative de Manipulation bedeutet.

Demgegenüber verarbeitet der als RM markierte Winzer, der Récoltant-Manipulant, ausschließlich Weine aus eigener Ernte. Ganz so, wie es eben bei Francis Egly der Fall ist, der aus dem Ertrag seiner zwölf Hektar großen  Rebfläche jährlich hunderttausend Flaschen gewinnt. Das Gros seiner überwiegend mit Pinot Noir und Chardonnay bepflanzten Weinberge befindet  sich in Ambonnay, aber auch im benachbarten Bouzy sowie im etwas nördlicher gelegenen Verzenay hat er inzwischen Besitz. Vor zwei Jahren kam ein weiteres Hektar in Bisseuil dazu. Eine Besonderheit im Programm von Egly-Ouriet bildet ein Pinot Meunier, der sortenrein als Premier Cru Les Vignes de Vrigny angeboten wird.  Die aktuelle Version  besteht zu sechzig Prozent aus Weinen des Jahrgangs 2007, der Rest aus Reservewein des Vorjahres. Um der sensiblen Rebsorte die Frische zu bewahren, wird der nur mit vier Gramm dosierte,  wunderbar fruchtige  Pinot Meunier vollständig im Edelstahltank ausgebaut. Er schmeckt vorzüglich als Apéritif und zu leichten Vorspeisen.

Bei allen übrigen Champagnern von Egly-Ouriet spielt der Ausbau in kleinen Eichenholzfässern eine ebenso wichtige Rolle wie die großzügige Bemessung von Reserveweinen, ganz so wie man das von den Leitbildern Krug und Bollinger kennt.

Als Francis Egly im Jahr 1995 begann, mit kleinen Eichenholzfässern zu arbeiten, hatte er gerade einmal sechs neue Fässer. Heute sind es insgesamt zweihundert Pièces aus Troncet-Eiche, die er über den burgundischen Winzer-Kollegen Dominique Laurent bezieht. Neunzig Prozent davon dienen der Vergärung von Champagner-Grundweinen, der Rest dem Ausbau eines phantastischen Rotweins, den der  französische Weinautor Michel Bettane in seinem Weinführer “Sélection 2012“ mit den besten Grands Crus in Vosne-Romanée vergleicht. Doch dazu später mehr. Dreißig bis vierzig neue Fässer kommen jedes Jahr dazu, die Egly neben dem Rotwein vor allem bei den Jahrgangs-Champagnern und seinem Flaggschiff, dem Blanc de Noir, einsetzt.

Die Grundlage für den Erfolg der Champagner von Egly-Ouriet liegt zu allererst in einer geradezu pingeligen Weinbergspflege, weshalb Francis Egly auch weniger von zwölf Hektar spricht, als vielmehr von siebenhunderttausend Reben, die es zu umhegen gilt. Sein Credo lautet:  „Man darf nie gegen den Jahrgang arbeiten“, und erinnert an den historisch heißen Jahrgang 2003. Es wäre total falsch gewesen, die Trauben zu früh zu ernten, denn trotz hoher Mostgewichte waren sie anfangs keineswegs auch physiologisch reif.

Ein anderes Beispiel sei der Jahrgang 2007 gewesen, als es im August in Strömen regnete und es dabei sehr warm war. Viele Winzerkollegen hätten aus Angst vor Fäulnis überstürzt mit der Lese begonnen. Er nicht. Erst am 7. September habe er angefangen und am Ende wunderbare Qualitäten ins Kelterhaus bringen können.

Neben den drei fest angestellten Mitarbeitern und drei weiteren Halbtagskräften kommen seit Jahren vierzig Erntehelfer vom Pas de Calais zur Traubenlese nach Ambonnay, von denen allein zehn Frauen am Sortierband im Kelterhaus stehen. Versorgt wird die Lesemannschaft von einer Köchin aus der Nähe von Reims, die das zuhause zubereitete Essen jeden Tag ins Weingut bringt. „Dazu gibt es viel Wasser und auch etwas Bier. Erst am Ende der Lese fließt dann auch reichlich Champagner,“ berichtet Egly augenzwinkernd.

Die Trauben werden bei Egly-Ouriet übrigens in einer exakt baugleichen modernen Kelter gepresst, wie sie auch der Kollege Selosse in Avize verwendet. Anschließend wird der Most gekühlt und dann in die Gärbehälter aus Edelstahl und Eichenholz gefüllt. In der Regel dauert die ausschließlich durch Naturhefen unterstützte Gärung etwa drei Monate und ist bis Weihnachten vollzogen. Nur in kühlen Jahren wird der Keller leicht beheizt, um auch das letzte Gramm Traubenzucker vergären zu können.

Weil er seinen Weinen die Frische bewahren möchte, setzt Francis Egly den biologischen Säureabbau nur sporadisch ein. Den Weinen des herzhaften Jahrgangs 2008 habe die Reduktion der Apfelsäure aber „ganz gut getan“, erinnert er sich, vor allem den Pinot Noirs. Insgesamt bleiben die Jungweine acht bis zehn Monate auf der Gärhefe, bis sie ohne jede Filtration in die Cuvéetanks abgezogen werden.

Die gesamte Kellerarbeit vollzieht sich bei Egly-Ouriet unter geradezu klinischen Bedingungen. „Alles muss an seinem Platz sein, im Keller hat keine einzige Chemikalie etwas zu suchen!“ Diesen Sauberkeits-Spleen habe er von seinem Vater geerbt, räumt Francis Egly ein, der sich genauestens um alle Details persönlich kümmert. „Die Erntekisten haben am Ende der Lese genau so sauber zu sein wie am ersten Tag.“

Zwei Faktoren spielen eine herausragende Rolle, um die besondere Eleganz der Champagner von Egly-Ouriet zu ergründen: Zum einen ist es der in den vergangenen Jahren stetig gewachsene Fundus an Reserveweinen, die hier allesamt in Edelstahltanks gelagert werden und den Weinen Schmelz und Reife verleihen. Zum anderen ist es die lange Verweildauer auf der Feinhefe, die mindestens drei Jahre, mitunter sogar bis zu zehn Jahren dauern kann. Es zählt zu den löblichen Eigenschaften von Francis Egly, dass er den geneigten Champagner-Trinker über all diese Details genauestens auf dem Rückenetikett einer jeden Flasche informiert. Das erleichtert es dem Kunden, halbwegs einschätzen zu können, wann der ideale Trinkzeitpunkt naht.

Der quantitativ wichtigste Champagner im Sortiment von Egly-Ouriet ist der Grand Cru Brut Tradition, der zu zwei Dritteln aus Pinot Noir und einem Drittel Chardonnay besteht. Die Grundlage bilden die Weine eines bestimmten Jahrgangs, die durch Reserveweine der drei vorhergehenden Jahrgänge ergänzt werden. Dieser Champagner eignet sich phantastisch als Aperitif oder als Begleiter zu Fisch und Meeresfrüchten. Er ist die Visitenkarte des Hauses.

Den V.P. Extra Brut bezeichnet Francis Egly als sein ganz persönliches Lieblingsstück. Die Abkürzung steht für Vieillissement Prolongé, was soviel wie verlängerte Reifung bedeutet. Dieser extrem trockne Champagner wird aus zwei Dritteln Pinot Noir und einem Drittel Chardonnay komponiert und verbleibt rund fünf Jahre lang auf der Hefe. Meist begnügt sich Francis Egly mit einer extrem geringen Dosage von nur zwei Gramm. Wer Gefallen an staubtrocknem Champagner findet, sollte diesen enorm stoffigen und gehaltvollen Wein vor allem zu hellem Geflügel und zu Flussfisch genießen.

Berühmt geworden ist Egly-Ouriet mit seinem voluminösen Grand Cru Les Crayères Blanc de Noirs Brut Vieilles Vignes, der komplett aus Pinot-Noir-Trauben  gekeltert  wird. Bis einschließlich 2006 handelte es sich stets um einen reinrassigen Jahrgangs-Champagner, ohne dass diese Tatsache je auf dem Etikett erwähnt wurde. Diesen Hinweis kann man auch gleich wieder vergessen: Um seinem Flaggschiff noch etwas mehr Eleganz und Fülle zu verleihen, hat Francis Egly ab dem Jahrgang 2007 entschieden, die jeweilige Cuvée durch vierzig Prozent Reservewein des  Vorjahres zu ergänzen. Dieser Ausnahme-Champagner entfaltet sein ganzes Potential zu einem kräftigen Fleischgericht, etwa einer Keule vom Kalb.

In besonders guten Jahrgängen stellt Francis Egly auch einen Jahrgangs-Champagner her. Interessanterweise bietet er die stets aus zwei Dritteln Pinot Noir und einem Drittel Chardonnay komponierten Millésimés nicht immer in der Logik der Anciennität an. Weil der jeweils jüngere Jahrgang in seiner Entwicklung fortgeschrittener war und der ältere in beiden Fällen das Potential für eine längere Flaschenreife aufwies, wurde der 2000er vor dem 1999er verkauft und der 2003er vor dem des Vorjahres. Der 2002er Ambonnay Grand Cru Vieilles Vignes Brut stellt das Nonplusultra dessen dar, was ich von Egly-Ouriet je genossen habe. Noch ein kleiner Tipp für Sammler: Die Magnumflaschen des jeweiligen Jahrgangs-Champagners bietet Francis Egly etwa zwei bis drei Jahre nach den Normalflaschen an.

Ich gebe kleinlaut zu, dass der komplett aus Pinot-Noir-Trauben gekelterte Rosé von Egly-Ouriet nicht zu meinen Favoriten zählt. Mitunter vermisse ich ausgerechnet hier die belebende Frische, die ich von einem klassischen Rosé-Champagner erwarte.

Nun ist es allerdings an der Zeit, einige rühmende Worte über den mit Abstand besten Rotwein der Champagne zu verlieren, der nach Einschätzung vieler Fachleute aus dem Weingut Egly-Ouriet stammt. Die ältesten Reben dieses großartigen Pinot Noirs wurden im Jahr 1947 gepflanzt und bilden mit den jüngeren Anpflanzungen die perfekte Grundlage für einen Rotwein, der in einer Blindverkostung keinen Vergleich mit den besten Crus der Côte de Nuits in Burgund scheuen muss. Intensive Gespräche mit Michel Bettane und Dominique Laurent, dem Winzer aus der Bourgogne, hätten ihn maßgeblich dazu angespornt. Der Wein reift achtzehn bis zwanzig Monate in kleinen Eichenholzfässern, die zu einem Drittel pro Jahr erneuert werden. Nach fünf bis acht Jahren Flaschenlager erreicht er seine ideale Trinkreife und begleitet dann herzhafte Fleischgerichte wie geschmorte Schweinebäckchen oder Côte de Boeuf auf das Vorzüglichste.

Die Anfänge des Champagner-Weinguts Egly-Ouriet gehen zurück auf Francis Eglys Großvater Charles, der Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts die ersten Weinberge in Ambonnay erwarb, hauptberuflich aber für andere Winzer im Ort tätig war. Durch weitere Zukäufe konnte sein Sohn Michel das Weingut in der nächsten Generation dann auf drei Hektar vergrößern, arbeitete daneben aber auch als Rebveredler. Richtig Fahrt nahm der Betrieb erst auf, als Francis Egly 1982 im Alter von zwanzig Jahren nach Ableistung des Militärdienstes und einer Ausbildung zum Steuerberater nach Hause kam, um dem Vater behilflich zu sein. In den darauffolgenden Jahrzehnten ging es steil bergauf mit der Karriere des jungen Winzers, der heute zu den hochgeachteten Persönlichkeiten der Champagne zählt. Etwa ein Drittel der Jahreserzeugung bleibt in Frankreich und geht im Prinzip komplett an die führenden Restaurants und  Fachhändler. Im Export steht Italien mit zwölftausend Flaschen an der Spitze, gefolgt von Japan und den Vereinigten Staaten mit jeweils zehntausend Flaschen im Jahr. Mit einigem Abstand folgen dann Deutschland, Russland und die skandinavischen Staaten.

In erneut verblüffender Analogie zum Kollegen Selosse, der im vergangenen Jahr in Avize ein schickes Hotel eröffnete, fasste Francis Egly beinahe zeitgleich den Entschluss, in Ambonnay ebenfalls ein kleines Hotel mit zwölf Zimmern und einem Restaurant zu bauen, das sich nun im finalen Planungsstadium befindet. Hierbei mag eine Rolle gespielt haben, dass seine beiden Kinder Clémence, Jahrgang 1995, und der zwei Jahre jüngere Charles schon Interesse signalisiert haben, ebenfalls Winzer werden zu wollen.

Vater und Sohn Charles teilen übrigens die Leidenschaft für die Springreiterei: Von April bis September sind die beiden auf zahlreichen Turnierplätzen unterwegs, um ihre insgesamt fünf Pferde elegant schwebend über Mauern und Oxer zu bewegen. Charles habe mit diesem Sport schon im Alter von fünf Jahren begonnen, und der Vater ist voller Stolz davon überzeugt, dass der Junior bald besser sein werde als er selbst. Und dies, obwohl der Springreiter Francis Egly in vielen Regionen Frankreichs weitaus bekannter sei als der Champagner-Winzer.

Armin Diel verkostete die Champagner von Egly-Ouriet.

Dank einer peniblen Weinbergspflege und der daraus resultierenden Qualität der Trauben zählen die Champagner von Francis Égly zum absolut Feinsten, was die Region zu bieten hat. Als virtuoser Meister in der Kunst der Cuvée-Komposition vergärt der Rebenflüsterer aus Ambonnay seine Weine im kleinen Eichenholzfass, zieht sie ohne Filtration auf Flaschen ab und wartet dann geduldig auf den perfekten Reifezustand. Die Lagerzeit und das Degorgierdatum werden fein säuberlich auf dem Rückenetikett einer jeden Flasche vermerkt.

CHAMPAGNE ÉGLY-OURIET  LES VIGNES DE VRIGNY PINOT MEUNIER PREMIER CRU BRUT: Degorgiert im Januar 2012, basierend auf dem Jahrgang  2007, ergänzt durch 40 Prozent aus dem Vorjahr. Würziges Bukett, feinrassiges Fruchtspiel, belebende Frische, recht saftiger Körper, ansprechender Nachhall. Einer der besten reinsortigen Pinot Meuniers der Champagne! 90 Punkte

CHAMPAGNE ÉGLY-OURIET GRAND CRU TRADITION BRUT: Degorgiert im Januar 2012, basierend auf dem Jahrgang 2007, ergänzt durch 50 Prozent Reserveweine der drei Vorjahre, besteht zu zwei Dritteln aus Pinot  Noir und einem Drittel Chardonnay: Feinsaftiges Bukett, elegante Frucht, vollfruchtiger Körper, sehr feine Struktur, ein Hauch von Vanille und Holunder, eleganter Nachhall. 92 Punkte

CHAMPAGNE ÉGLY-OURIET GRAND CRU TRADITION BRUT: Degorgiert im November 2008, basierend auf dem Jahrgang 2003, ergänzt durch 50 Prozent Reserveweine der drei Vorjahre, besteht zu zwei Dritteln aus Pinot  Noir und einem Drittel Chardonnay: Deutliche Karamellnote im Duft, gereiftes Bukett, feinherbe Art, klassische Machart, passabler Nachhall. 90 Punkte

CHAMPAGNE ÉGLY-OURIET GRAND CRU TRADITION BRUT: Degorgiert im Marz 2004, basierend auf dem Jahrgang 2000, ergänzt durch 50 Prozent Reserveweine der drei Vorjahre, besteht zu zwei Dritteln aus Pinot  Noir und einem Drittel Chardonnay:  Wiederum leichte Karamellnote im Duft, leicht gezehrtes Bukett, immer noch interessant zu trinken, hat seinen Höhepunkt mittlerweile aber überschritten. 90 Punkte

CHAMPAGNE ÉGLY-OURIET GRAND CRU “VP” EXTRA-BRUT: Degorgiert im Mai 2011, komponiert aus 70 Prozent Pinot Noir und 30 Prozent Chardonnay der Jahrgänge 2004 und 2002. VP steht für Vieillissement Prolongé, was auf eine 60-monatige Hefereifung hinweist. Ein Hauch von Brioche und Röstbrot, perfekte Balance, edle Geschmacksfülle trotz extrem niedriger Dosage von nur zwei Gramm, sehr eleganter Nachhall. 93 Punkte

CHAMPAGNE ÉGLY-OURIET ROSÉ BRUT: Degorgiert im Januar 2012, reinsortiger Pinot Noir, der zu zwei Dritteln auf dem Jahrgang 2006 basiert, ergänzt durch Resereveweine der Jahrgänge 2003, 2004 und 2005. Die Farbe entsteht durch das Hinzufügen von sieben bis zehn Prozent Rotwein. Zartes Lachsrosa, feine Himbeernote im Bukett, würzige Frucht, hat Stoff und Fülle, herzhafter Nachhall. 90 Punkte

CHAMPAGNE ÉGLY-OURIET  LES CRAYERES GRAND CRU BLANC DE NOIRS VIEILLES VIGNES BRUT: Degorgiert im Dezember 2011, reinsortiger Pinot Noir des Jahrgangs 2006.  Eindrucksvolles Bukett, Toastbrot, Birne, ein Hauch von Himbeeren, vielgestaltige Frucht, saftiger Körper, feines Säurespiel, enorme Geschmackstiefe, großartiger Nachhall. 96 Punkte

CHAMPAGNE ÉGLY-OURIET  LES CRAYERES GRAND CRU BLANC DE NOIRS VIEILLES VIGNES BRUT: Degorgiert im Juli 2011, reinsortiger Pinot Noir des Jahrgangs 2005. Fein entwickeltes Bukett, wieder etwas Toastbrot und Brioche, schmelziger Körper,  feines Säurespiel, komplexe Frucht, äußerst kompletter Wein, würziger Nachhall. 95Punkte

2003 CHAMPAGNE ÉGLY-OURIET  GRAND CRU BRUT VIEILLES VIGNES AMBONNAY BRUT: Degorgiert im Februar 2011 nach 79-monatigem Hefelager, komponiert aus zwei Dritteln Pinot Noir und einem Drittel Chardonnay. Sehr fein gereiftes Bukett, Anklänge von Brioche und Aprikose, leicht buttrige Note, äußerst pikante Frucht, saftige Fülle, seidige Struktur, edler Nachhall. 95 Punkte

2002 CHAMPAGNE ÉGLY-OURIET  GRAND CRU BRUT VIEILLES VIGNES AMBONNAY BRUT: Degorgiert im Juli 2011 nach 96-monatigem Hefelager, komponiert aus zwei Dritteln  Pinot Noir und einem Drittel Chardonnay. Würziges Bukett, feinrassige Frucht, ganz dezente Vanillenote im Hintergrund, pikante Säurestruktur, geradezu aristokratische Eleganz, großartiger Nachhall. 97  Punkte

2009 ÉGLY-OURIET  COTEAUX CHAMPENOIS AMBONNAY LA CUVÉE DES GRANDS COTÉS VIEILLES VIGNES: Superbes Pinot-Bukett, ein Hauch von Vanille und Röstnoten, ganz zart markiert durch 30 Prozent neue Eichenholzfässer, sehr elegante Frucht, Cassis und Blaubeere, komplexe Struktur, delikater Nachhall. Mit Abstand der beste Rotwein der Champagne! 95 Punkte

Erstabdruck in FINE Das Weinmagazin 3|2012