Vor fast dreihundert Jahren wurde in Beaune das Traditionshaus gegründet
Als Joseph Henriot, der aus der Champagne stammte, 1995 Bouchard Père & Fils kaufte, besaß das 1771 gegründete Traditionshaus in Beaune zweiundachtzig Hektar Weinberge, was schon damals eine stattliche Größe war. Nach gewaltigen Investitionen in Kellertechnik und neue Rebflächen ist ein Weinhandelshaus erwachsen, das heute über einhundertdreißig Hektar eigene Weinberge verfügt und damit zu den mächtigsten Kellereien der Bourgogne zählt.
Gilles de Larouzière empfängt mich zum Interview, das im Rahmen eines kleinen Mittagessens in der Orangerie von Château de Beaune stattfindet. Der Neffe des im April 2015 verstorbenen Joseph Henriot ist Präsident von Henriot Maisons & Domaines, einem feinen Getränke-Konglomerat, zu dem neben Bouchard das Champagnerhaus Henriot und auch die Domaine William Fèvre in Chablis, Château de Poncie im Beaujolais und das Likörhaus Lejay-Lagoute in Dijon gehören, die allesamt in den beiden letzten Jahrzehnten gekauft wurden.. Mit Beaux Frères im amerikanischen Willamette kam 2017 einer der führenden Pinot-Noir-Erzeuger in Oregon hinzu, dem ersten Henriot-Investment außerhalb Frankreichs. Der einstige Mehrheitseigner Mike Etzel leitet das fünfzig Hektar große Gut weiterhin, sein Schwager, der berühmte Weinkritiker Robert Parker, der früher maßgeblicher Teilhaber war, ist heute nur mehr mit einer kleinen Tranche dabei.
Als standesgemäßen Apértif lässt mein Gastgeber, der mit vollem Namen Gilles de Bégon de Larouzière de Montlosier heißt, Champagne Henriot Blanc de Blancs servieren, der vorzüglich mit den gereichten Gougères harmoniert. Dies ist ein mit Käse gefüllter Brandteig, ein typisch burgundisches Gebäck, das dort gern bei Weinproben gegessen wird.
Im Alter von fünfundzwanzig Jahren hatte Joseph Henriot 1962 die Leitung des elterlichen Champagnerhauses Henriot in Reims übernommen, sein Vater Etienne war fünf Jahre zuvor verstorben. In den folgenden Jahrzehnten spielte Joseph Henriot eine äußerst aktive Rolle in der Champagne: Im Jahr 1976 erwarb er zusätzlich die Champagnermarke Charles Heidsieck, die er 1985 an Rémy Martin veräußerte. Zwei Jahre danach verkaufte er sein eigenes Familienunternehmen an Veuve Clicquot und trat in dessen Vorstand ein. Als Vorstandsvorsitzender fädelte er später den Verkauf von Veuve Clicquot an Louis Vuitton ein und managte anschließend die Fusion mit Moët Hennessy, wodurch der Luxuskonzern LVMH entstand. Im Jahr 1994 folgte dann die große Volte, indem Joseph Henriot seine Veuve-Clicquot-Anteile an die Gruppe verkaufte und im Gegenzug den kompletten Besitz von Champagne Henriot zurückbekam. Mit fünfunddreißig Hektar Weinbergen und einer Produktion von eineinhalb Millionen Flaschen zählt das 1808 gegründete Champagnerhaus heute zu den kleineren Häusern unter den Grandes Marques de Champagne. Im Jahr 1995 setzte Joseph Henriot zum großen Sprung nach Burgund an, wo er das altrenommierte Haus Bouchard Père & Fils in Beaune erwarb.
Wir nutzen den nächsten Gang, Terrine de Foie Gras, zum Themenwechsel und kommen auf die Jugend- und Ausbildungsjahre von Gilles de Larouzière zu sprechen. Als drittältester Sohn von Madeleine Henriot, der jüngsten Schwester von Joseph Henriot, kam er im Jahr 1974 zur Welt, studierte Jura an der Sorbonne und besuchte anschließend die Elite-Universität Ecole Nationale d’Administration (ENA) in Paris.
Mit einem Schmunzeln erinnert er sich an eine folgenreiche Diskussion mit dem Vorsitzenden der Prüfungskommission, mit dem er sich bei einer mündlichen Examensprüfung dermaßen anlegte, dass es ihn schließlich den Abschluss kostete. Ähnlich erging es dem in seiner Sturm-und-Drang-Zeit offenbar etwas zur Renitenz neigenden Sergeanten de Larouzière, der seinen Militärdienst als Skijäger in Bosnien und in Annecy in den französischen Alpen absolvierte: Ein Streit mit seinem Hauptmann verhinderte die Beförderung in den Offiziersrang. Eine Sanktion, die Gilles de Larouzière im Nachhinein eher als Glücksfall betrachtet, denn laut eigenem Bekunden habe er den Umgang mit den einfacheren Dienstgraden sehr genossen.
Solche Konflikte sind dem eleganten Mittvierziger, der Umgangsformen pflegt, wie sie in diplomatischen Kreisen erlesener kaum sein könnten, heute völlig fremd. Er ist mit Cécile de Villaines verheiratet, die beiden haben zwei Töchter und zwei Söhne. Privat interessiert sich Gilles de Larouzière für Architektur und, insbesondere für historische Bauwerke, überdies ist er ein großer Naturfreund und begeisterter Reiter. Fragt man ihn nach seinem Lieblingswein außerhalb Burgunds und der Champagne, zögert er nicht lange: Von einem Château Latour sei er noch nie enttäuscht worden.
In diese Kategorie passt auch der 2002er Chevalier-Montrachet La Cabotte, ein famoser Grand Cru aus dem Hause Bouchard, den mein Gastgeber zum Hauptgang, Fricassée de homard bleu aux artichauts, entkorken ließ. Ein wunderbarer Weißwein, dessen feines Vanille-Bukett sich auf das Beste mit dem eleganten Körper vereint und den Hummer vorzüglich begleitet.
Seine berufliche Laufbahn begann Gilles de Larouzière im Jahr 2001 als Berater bei Capgemini, einem weltweit tätigen IT-Dienstleistungsunternehmen mit Hauptsitz in Paris. Zehn Jahre danach berief ihn sein Onkel Joseph Henriot in den Aufsichtsrat von La Vigie, einer Holding, unter deren Dach sich die Aktivitäten der Unternehmensgruppe Maisons & Domaines Henriot vereinen. Gilles de Larouzière legt Wert auf die Feststellung, dass es dort keine fremden Investoren oder gar Banken als Teilhaber gibt, das Firmenvermögen verteilt sich ausschließlich auf vier Familienstränge und dort auf insgesamt zwanzig Cousinen und Cousins. Auf Vorschlag von Thomas Henriot, dem zweitältesten Sohn von Joseph Henriot, fungiert Gilles de Larouzière seit 2015 als Präsident dieses Leitungsgremiums.
Die Geschichte des Hauses Bouchard Père & Fils geht zurück auf das Jahr 1731; mit einer Parzelle im Volnay Caillerets, die Joseph Bouchard kaufen konnte, kam 1775 der erste Weinberg hinzu. Nach der französischen Revolution gelang es dessen Sohn Antoine Philibert Bouchard die Rebfläche erheblich auszudehnen, wozu auch Teile des mystischen Weinbergs Beaune Grèves Vigne de l’Enfant Jesus gehörten. Einer Sage nach soll der Äbtissin Marguerite du Saint-Sacrement, Gründerin des Karmeliterordens Saint Enfant Jésus de Beaune, die Geburt des Sonnenkönigs Ludwig XIV. vorhergesagt worden sein, obgleich dessen Mutter als unfruchtbar galt. Am 5. September 1638, neun Monate nach der Prophezeiung, wurde der Monarch geboren.
Weinbergskäufe begleiteten auch kommende Bouchard-Generationen: Im Jahr 1838 erwarb Bernard Bouchard ein großes Stück im heutigen Grand Cru Montrachet, in den 1850er Jahren folgten die ersten Parzellen im benachbarten Chevalier-Montrachet. Dort konnten Julien und Antonin Bochard den Besitz im Jahr 1888 auf stattliche zweieinhalb Hektar ausweiten, die inzwischen ein Vermögen wert sind – mindestens zwanzig Millionen Euro. Doch Ende des 19. Jahrhunderts waren viele Winzer heilfroh, ihre Weinberge, die größtenteils von der Reblaus befallen waren, loszuwerden. Zwischen dem Ausbruch dieser verherenden Plage im Jahr 1880 und dem Beginn des Ersten Weltkriegs konnten die Bouchards mehr als dreißig Parzellen kaufen, in den neunzig Jahren davor waren es lediglich dreiundzwanzig.
Seit fast zweihundert Jahren ist das Château de Beaune Heimstatt des Hauses Bouchards Père & Fils. Diese trutzige Festung wurde im 15. Jahrhundert durch König Ludwig XI. Erbaut, vier der fünf Türme sind noch im Original erhalten, ebenso Teile der alten Stadtmauer von Beaune. Seit 1937 zählt das Anwesen zu den historischen Monumenten der Stadt. In den Katakomben des Gebäudekomplexes befindet sich die wohl umfassendste Kollektion von Schatzkammerweinen der gesamten Bourgogne. Die älteste Flasche Weißwein ist ein Meursault Charmes des Jahres 1846. „Anläßlich einer Auktion unserer Weine in Hongkong wurden 2016 einige Flaschen davon geöffnet, und die Gäste waren sehr beeindruckt von der überraschenden Frische dieses Methusalems,” berichtet Gilles de Larouzière nicht ohne Stolz. Der älteste Rotwein der Sammlung ist ein Beaune Grèves Vigne de l’Enfant Jésus aus dem Jahr 1865.
Als Joseph Henriot 1995 Bouchard Père & Fils kaufte, war allgemein bekannt, dass das Haus in den Jahren davor nicht gerade in Bestform war und auch die Qualität der Weine zu wünschen übrig ließ. Es war also ein Wechsel auf die Zukunft. Obschon dem Visionär Henriot klar war, dass sich vieles, wenn nicht alles ändern musste, übernahm er einen Teil der bisherigen Führungskräfte, etwa Christophe Bouchard, den technischen Direktor, und auch Philippe Prost, den Kellermeister des Hauses. Als Joseph Henriot seinen Chef de Cave fragte, wie viele neue Fässer er für den neuen Jahrgang benötige, antwortete der leicht zögerlich, dass hundert Pièces schon ganz schön wären. Dies war exakt die Stückzahl, die ihm von den Altbesitzern in den vergangenen Jahren zugestanden worden war. Der neue Patron hakte nach und wollte wissen, wie viele Fässer er denn gern hätte. Der antwortete, dass für ein Weingut mit fast neunzig Hektar Rebfläche eigentlich die zehnfache Menge angemessen wäre, worauf Henriot ihn anwies, tausend zu bestellen.
In den Jahren nach 1995 investierte der neue Eigentümer enorme Summen in die Entwicklung des Hauses Bouchard Père & Fils. Innerhalb von zwei Jahrzehnten wuchs die Weinbergsfläche um stattliche fünfzig Hektar – und dies zu Zeiten, als die Preise in Burgund bereits zu explodieren drohten. Der Kauf von dreißig Hektar Rebland von der Domaine Ropiteau-Mignon in Meursault war die mit Abstand größte Akquise. Zu den eher beiläufigen Geschäften zählte ein Weinbergstausch mit dem in Volnay ansässigen Winzer Henri Boillot, der froh war, für eine entlegene Parzelle in Nuits-Saint-Georges einen Weinberg in seinem Heimatort zu bekommen. Heute besitzt Bouchard Père & Fils Weinberge in zehn verschiedenen Grand-Cru-Lagen und nicht weniger als sechsundsiebzig Parzellen auf Premier-Cru-Terrain.
Die Vergrößerung der Weinbergsfläche führte bald dazu, dass die alten Kellereiräume in Beaune zu eng wurden, weshalb Joseph Henriot den Bau einer neuen Betriebsstätte außerhalb der Stadt auf dem Weg nach Savigny-les-Beaune in Auftrag gab, die im Jahr 2005 eingeweiht wurde. Die früheren Gebäude in Beaune wurden vollständig geräumt und an den Kollegen Albert Bichot verkauft.
Die seinerzeit ultramoderne Cuverie Saint-Vincent umfasst eine Fläche von zehntausend Quadratmetern mit einem zehn Meter tiefer liegenden, offenen Kellergeschoss, das die Verarbeitung der Trauben und der Moste mittels Schwerkraft ermöglicht. Während der Ernte sind fünf Mannschaften zu je vierzig Lesern in den Weinbergen unterwegs, wo bereits eine erste Selektion von faulen und unreifen Beeren stattfindet. In der Kellerei wird das Lesegut dann an sechs parallel stehenden Sortierbändern von jeweils zehn Personen von Hand ausgelesen. Die Kellerei ist sowohl mit klassischen Holzbottichen als auch einer Vielzahl von Edelstahltanks bestückt, darunter einhundertvierzig Stück mit einem Fassungsvermögen von eintausend bis fünftausend Litern, die eine an der Größe der jeweiligen Weinbergsparzelle orientierte, maßgeschneiderte Vinifikation erlauben.
In der Kellerei führt heute Frédéric Weber das Kommando. Im Jahr 2002 hatte er sich bei Philippe Prost um ein Praktikum beworben, woraus eine dauerhafte Zusammenarbeit werden sollte. Der gebürtige Elsässer ist heute nicht nur Kellermeister des Hauses, sondern fungiert seit dem Abschied von Philippe Prost und Christophe Bouchard als Dirécteur Vignes & Vins in Personalunion.
Da es in den Weinbergen des Hauses Bouchard etwas mehr Weißweinflächen gibt, sind rund fünfundfünfzig Prozent der Hänge an der Côte d’Or mit Chardonnay bepflanzt. Zur Bestimmung des optimalen Lesezeitpunkts lässt Frédéric Weber in allen Parzellen Trauben einsammeln, die im Laboratorium auf Zucker und Säure sowie den potenziellen Alkoholgehalt untersucht werden. Er bevorzugt vollreife Trauben, deren grüne Farbe leicht ins Goldgelbe changiert.
In der Regel werden die Trauben als ganze Beeren gepresst. Nach einer vierundzwanzigstündigen Sedimentation kommt der Most zur Gärung in den Edelstahltank. Die Besonderheit der Vinifikation besteht darin, den gärenden Most etwa nach der Hälfte der Zuckerumwandlung in Pièces abzuziehen, um dort die Fermentation zu beenden. Frédéric Weber legt großen Wert darauf, dass die feineren Hefepartikel die Poren des Holzes abdichten und sich dadurch die Röstnoten behutsamer mit dem Wein vermählen. Bewusst verzichtet er auf das Aufrühren der Hefe, die so genannte Bâtonnage, um die Weine nicht zu opulent werden zu lassen. Allenfalls lässt er die Fässer ab und zu eine halbe Umdrehung rollen. Die Jungweine lagern acht bis zehn Monate in den Pièces, die jährlich bis zu einem Drittel erneuert werden, und anschließend mit der Feinhefe weitere drei bis vier Monate im Edelstahltank. Vor der Abfüllung werden die Weißweine grundsätzlich filtriert.
Je nach Herkunft der roten Trauben kommt ein gewisser Anteil als ganze Früchte in den Gärbottich, der Rest wird entrappt. Bei denen von der Côte de Beaune liegt der Ganztraubenanteil meist bei fünfzehn Prozent, bei denen von der Côte de Nuits kann er sich bis auf dreißig Prozent erhöhen. Ist ein Weinbergsboden allzu lehmhaltig, werden die Trauben generell entrappt. Um die Gärung einige Tage hinauszuzögern, durchläuft der Most bei zehn bis zwölf Grad Celsius eine Phase der Kaltmazeration. Dies ermöglicht die Extraktion feinerer Fruchtaromen. Die alkoholische Gärung dauert zwei Wochen, wobei Frédéric Weber größten Wert darauf legt, dass der Traubenzucker auch bis zum letzten Gramm vergärt. Danach erfolgt der Abzug in die Pièces, die jährlich bis zu dreißig Prozent erneuert werden. Nach zwölf bis fünfzehn Monaten Lagerzeit und einer leichten Filtration werden die Rotweine abgefüllt.
Die Qualitätsbemühungen der letzten Jahre zeigen positive Wirkung. Bouchard Père & Fils ist heute nicht nur größter Weinbergsbesitzer in Burgund, die Domaine-Weine können sich inzwischen mit den feinsten Exemplaren der übrigen großen Handelshäuser der Region messen, auch wenn sie an die Ausnahmeweine der besten Winzer nur selten heranlangen.
Die Gesamtproduktion von Bouchard Père & Fils beläuft sich auf drei Millionen Flaschen, wozu der Ertrag aus den eigenen Weinbergen etwa ein Viertel beisteuert; das Gros der verkauften Weine hingegen ist Handelsware. Alles in allem wird dadurch ein Jahresumsatz von knapp vierzig Millionen Euro generiert. Daraus resultiert ein auskömmlicher Cash Flow, der auch weitere Investitionen ermöglicht. Angrenzend an die Kellerei wurde im vergangenen Jahr ein neues Logistikzentrum in Betrieb genommen, in dem nicht nur die Bouchard-Flaschen eingelagert werden, sondern das gesamte Sortiment der Henriot-Gruppe für eine koordinierte Distribution bereitsteht, also auch Champagner, Chablis, Crème de Cassis und Beaujolais. Für die Weine von Château de Poncie ist das ohnehin selbstverständlich, denn sie werden zwar in Fleurie vergoren, anschließend aber als Jungweine im Tanklastzug nach Beaune gebracht, wo sie nach dem Ausbau auch abgefüllt werden. Das neue Projekt kostete rund dreieinhalb Millionen Euro, was in guten Jahren dem Gewinn von Bouchard Père & Fils entspricht.
Wie in vielen anderen Häusern gibt es auch hier eine kleine Verkostungskommission, die die Weine in unregelmäßigen Abständen probiert und entsprechend einordnet. Neben Frédéric Weber und seinem Vorgänger Prost zählen dazu auch der für den Traubeneinkauf zuständige Kollege Géro Assendou sowie Thomas Seiter, ebenfalls ein Elsässer, der im vergangenen Jahr Christian Albouy als Bouchard-Generaldirektor ablöste.
Ab und an ist auch Gilles de Larouzière dabei, wenn er – angereist aus dem fernen Paris – wieder einmal in Beaune weilt. Zum Abschluss unseres kleinen Mittagessens ließ er übrigens Champagne Henriot Demi-Sec zum Dessert servieren und konnte damit eines sehr eindrücklich unter Beweis stellen: Ein vermeintlich süßer Champagner kann überraschend trocken schmecken, wenn das dazu servierte Gericht ähnlich süß ausfällt wie das Fondant cœur de poire à la fève tonka, glace caramel au beurre salé.
Armin Diel verkostete dreizehn Rotweine und sieben Weißweine der Domaine Bouchard Père & Fils aus dem Jahrgang 2016 sowie sieben Weine der Jahrgänge 2000 bis 2016 aus der Monopollage Beaune Grèves Vigne de l’Enfant Jésus
2016 Beaune Grèves Premier Cru Vigne de l´Enfant Jesus: Kräftiges Rubinrot mit deutlichen Lilareflexen; duftet nach Veilchen, Leder und Kirsche, etwas Heu und Esskastanie; am Gaumen deutlich anklingende Fruchtsüße, ausgewogene Tannine, gutes Entwicklungspotenzial. Bester Trinkzeitraum von 2020 bis 2030, 90 Punkte
2015 Beaune Grèves Premier Cru Vigne de l´Enfant Jesus: Mitteltiefes Rubinrot mit kräftigen Lilareflexen; rauchiger Veilchenduft, Spuren von Schwarzkirsche, Holunderbeere und Eukalyptus; kräftiger Körper, feinrassige Anmutung, konzentrierte Frucht, zartsüße Note im markanten Nachhall. Betser Trinkzeitraum von 2020 bis 2030, 91 Punkte
2014 Beaune Grèves Premier Cru Vigne de l´Enfant Jesus: Mittleres Rubinrot mit anklingendem Lilarand; würziges Bukett, ein Hauch von Sellerie, Liebstöckel und Baumrinde; dezente Fruchtfülle, deutlich rauchige Note, feinherbe Frucht, kräftige Tannine, feinherber Abklang. Bester Trinkzeitraum bis 2025, 89 Punkte
2010 Beaune Grèves Premier Cru Vigne de l´Enfant Jesus: Mitteltiefes Rubinrot mit schmalem Orangerand; sehr dichtes Bukett, eine beglückende Kombination von Pflaume, Schwarzkirsche und Himbeere; kräftiger Körper, samtige Tannine, im markanten Abklang ein Hauch von Wildbret und Tabak. Bester Trinkzeitraum bis 2030, 91 Punkte
2009 Beaune Grèves Premier Cru Vigne de l´Enfant Jesus: Mitteltiefes Rubinrot mit deutlichem Orangerand; rauchiger Veilchenduft, deutliche Vanillenote, Schwarzkirsche und Brombeere; stoffiger Körper, anklingende Fruchtsüße, bestens eingebundene Tannine, saftiger Nachhall. Bister Trinkzeitraum bis 2030, 92 Punkte
2005 Beaune Grèves Premier Cru Vigne de l´Enfant Jesus: Kräftiges Ziegelrot mit schmalem Orangerand; ausgesprochen würziges Bukett, schwarze Johannisbeere, Brombeere, Süßholz und etwas Eukalyptus; leicht rauchige Note, bestens balancierte Frucht, ausgewogene Tannine, eleganter Nachhall. Bester Trinkzeitraum bis 2030, 93 Punkte
2000 Beaune Grèves Premier Cru Vigne de l´Enfant Jesus: Mitteltiefes Ziegelrot mit breitem Orangerand; rauchiger Veilchenduft mit Anklängen von gerösteten Haselnüssen, Himbeere und Holunder; eleganter Körper, bestens ausgewogene Tannine, feiner Nachhall. Bester Trinkzeitraum bis 2025, 91 Punkte
2016 Pommard : Mitteltiefes Rubinrot mit kräftigen Lilareflexen; recht verhaltener Duft, erinnert an gegrillte Esskastanie und Süßholz, ein Hauch von Roter Bete; stoffiger Körper, mittlere Fruchttiefe, feinherbe Note im Abklang. Bester Trinkzeitraum bis 2030, 88 Punkte
2016 Chambolle-Musigny: Mitteltiefes Rubinrot mit zarten Lilareflexen; typischer Chambolle-Duft, würzige Mischung von Veilchen, Kirsche und Himbeere; anmutiger Körper, elegante Note, ausgewogene Struktur, feinherber Nachhall. Bester Trinkzeitraum bis 2030, 89 Punkte
2016 Vosne-Romanée: Mitteltiefes Rubinrot mit deutlichen Lilareflexen; noch recht verschlossen im Bukett, Anklänge von Brombeere, Lakritz und Baumrinde; kräftiger Körper, ausgeprägte Tannine, würziger Nachhall. Bester Trinkzeitraum bis 2030, 89 Punkte
2016 Beaune du Château Premier Cru: Mitteltiefes Rubinrot mit zarten Lilareflexen; äußerst diskretes Bukett, Veilchen, Vanille und Holunderbeere; mittlere Geschmacksfülle, anklingende Fruchtsüße, feinherber Abklang. Bester Trinkzeitraum bis 2030, 88 Punkte
2016 Beaune Premier Cru Clos de la Mousse: Mitteltiefes Rubinrot mit zarten Lilareflexen; recht verhaltenes Bukett, erinnert an Erdbeere, gegrillte Esskastanie und Holunderbeere; zarte Vanillenote, ausgewogene Frucht, feinwürziger Nachhall. Bester Trinkzeitraum bis 2030, 89 Punkte
2016 Volnay Premier Cru Les Caillerets Ancienne Cuvée Carnot: Mittleres Rubinrot mit zartem Lilarand; herzhafte Kirschnote im Duft, ein Hauch von Hagebutte und Holunderbeere; am Gaumen Anklänge von Vanille und Esskastanie, eher kühle Note, Vanille, herzhafte Tannine. Bester Trinkzeitraum bis 2030, 89 Punkte
2016 Gevrey-Chambertin Premier Cru Les Cazetiers: Kräftiges Rubinrot mit deutlichem Lilarand; eindrückliches Bukett, welches sich aus Haselnussschokolade, Schwarzkirsche und Gewürznelke komponiert; kräftiger Körper, anklingende Fruchtsüße, im Abklang deutlich schmeckbare Tannine. Bester Trinkzeitram bis 2030, 90 Punkte
2016 Vosne-Romanee Premier Cru Les Suchots: Mittleres Rubinrot mit deutlichen Lilareflexen; fein nuanciertes Bukett, duftet nach Vanille und Kirsche, ein Hauch von Wacholder; gut strukturierter Körper, elegante Frucht, ausgewogene Tannine, feiner Nachhall. Bester Trinkzeitraum bis 2030, 90 Punkte
2016 Nuits Saint Georges Premier Cru Les Cailles: Solides Rubinrot mit deutlichen Lilareflexen; ausgesprochen fruchtiges Bukett, dominiert von schwarzen Kirschen und Blaubeere; ausgewogene Fruchtfülle, balancierte Tannine, würziger Nachhall. Bester Trinkzeitraum bis 2030, 90 Punkte
2016 Le Corton Grand Cru: Kräftiges Rubinrot mit deutlichen Lilareflexen; ausdrucksstarkes Bukett, duftet nach Schwarzkirsche und Blaubeere; markanter Wein mit viel Stoff und Länge, herzhafte Note, braucht noch Entwicklungszeit. Bester Trinkzeitraum von 2022 bis 2035, 91 Punkte.
2016 Echezeaux Grand Cru: Kräftiges Rubinrot mit deutlichen Lilareflexen; feines Bukett, das von Veilchen und Schwarzkirsche geprägt ist, ein Hauch von Brotrinde; elegante Fruchtstruktur, ausgewogene Tannine, belebende Frische im Nachklang. Bester Trinkzeitraum von 2022 bis 2035, 92 Punkte
2016 Chapelle-Chambertin Grand Cru: Kräftiges Rubinrot mit deutlichen Lilareflexen; zartsüßlicher Duft, der an Kirsche und Preiselbeere erinnert, ein Hauch von Süßholz und Vanille; saftige Fruchtfülle, bestens balancierte Tannine, eleganter Nachhall. Bester Trinzeitraum von 2022 bis 2035, 93 Punkte
2016 Chambertin Clos de Bèze Grand Cru: Kräftiges Rubinrot mit deutlichen Lilareflexen; ausgesprochen charaktervolles Bukett, wundervoller Dreiklang von Schwarzkirsche, Brombeere und Himbeere; prächtige Fruchtfülle am Gaumen, dabei in jeder Phase delikat und fein, edler Nachhall. Bester Trinkzeitraum von 2025 bis 2040, 94 Punkte
Weißweine
2016 Beaune du Château Premier Cru Blanc: Mittleres Goldgelb mit zartem Grünschimmer; herzhaftes Bukett, Birne und Mango, etwas Lindenblüte; ansprechender Körper, saftige Fruchtfülle, zartes Säurespiel, ohne Ecken und Kanten, dezenter Nachhall. Bester Trinkzeitraum bis 2030, 88 Punkte
2016 Meursault Les Clous: Mittleres Goldgelb mit zartem Grünschimmer; leicht buttrige Noten im Bukett, Pfirsich und Marone; ansprechender Körper, belebende Frische, ausgewogene Struktur, mittlerer Nachhall, 89 Punkte
2016 Meursault Premier Cru Les Perrières: Mittleres Goldgelb mit zartem Grünschimmer; saftiges Fruchtbukett, changiert zwischen Aprikose und Birne, ein Hauch von Zitronengras; zeigt am Gaumen deutliche Eleganz und Finesse, mineralische Noten dominieren, feiner Nachhall. Bester Trinkzeitraum bis 2035, 91 Punkte
2016 Corton-Charlemagne Grand Cru: Blasses Goldgelb mit deutlichem Grünschimmer; äußerst mineralisches Bukett, erinnert an Zitronengras Orangenschale und geröstete Mandeln; offenbart am Gaumen einen stoffigen Körper, eher von Kraft als von Finesse geprägt, herzhafter Abklang. Bester Trinkzeitraum von 2025 bis 2035, 91 Punkte
2016 Chevalier-Montrachet Grand Cru: Blasses Goldgelb mit zartem Grünschimmer; diskretes Bukett, Anklänge von Weißdorn, Lindenblüte und schwarzem Trüffel; überaus filigrane Fruchtstruktur, mineralische Frische, zartwürziger Nachhall. Bester Trinkzeitraum von 2025 bis 2040, 92 Punkte
2016 Montrachet Grand Cru: Blasses Goldgelb mit zartem Grünschimmer; ausgesprochen feines Bukett, delikater Birnenduft, etwas Brioche, dezente Vanillenote; trotz aller Fülle sehr fein gewobene Struktur, zeigt alle Merkmale eines großartigen Burgunders, langer Nachhall. Bester Trinkzeitraum von 2025 bis 2040, 94 Punkte
Erstveröffentlichung in FINE Das Weinmagazin Nr. 44, 1|2019
Fotos: Maison Bouchard Père & Fils